Essen ist mehr als „nur“ satt werden. Essen verbindet und schafft Identität. Essen kann Erinnerungen wecken – an die Heimat, an den Urlaub am Mittelmeer oder an schöne Begegnungen. Essen verbindet Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und sozialen Schichten. Daher findet in diesem Jahr vom 01. bis 03. Oktober das Stadt Land Food Festival 2016 unter dem Motto „Identität“ statt. Ich werde vor Ort sein und vom Festival berichten. Vorab habe ich einen Blick auf das Programm und Angebot des Festivals geworfen.
Leseempfehlung: Die Geschichte der Bonanza Coffee Roasters
Über Kaffee habe ich hier ja bereits geschrieben. Ein ebenfalls sehr spannendes Unternehmen aus diesem Bereich sind die „Bonanza Coffee Roasters“ aus Berlin. Pünktlich zum Berlin Coffee Festival hat der gute André a.k.a. @bosch auf boschblog.de seinen Artikel über die Anfänge und die Entwicklung der Rösterei, der auch bereits im Standart Magazine erschienen ist, nochmal auf Deutsch veröffentlicht. Also brüht euch eine gute Tasse und genießt dazu diese wunderbare Wochenend-Lektüre:
Viel hat sich verändert in den vergangen zehn Jahren, aber die Liebe zum Kaffee ist, was alle bei Bonanza gemeinsam antreibt. Kaffee ist eines der meistkonsumierten Getränke überhaupt. Obwohl Bonanzas Marktanteil so klein ist, dass er bezogen auf den Gesamtmark kaum messbar ist, handelt es sich um ein Unternehmen mit riesiger Innovationskraft, getragen von einem großartigen Team. Trotzdem sieht sich Bonanza nicht als elitären Anbieter. „In Deutschland ist die Zielgruppe für Specialty Coffee noch ziemlich klein“, sagt Yumi. „Die Szene muss sehen, ob und wie es hinbekommt, nicht nur Kaffee für Enthusiasten zu machen, sondern besseren Kaffee auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei ist es gut, für bessere Qualitäten auch höhere Preise zu bezahlen“.
Den ganzen Artikel findet ihr hier: http://boschblog.de/2016/08/30/bonanza-coffee-roasters/
Greentable.de: Ein Verzeichnis für nachhaltige Gastronomen und Lieferanten
Da ich gerne esse, gehe ich auch gerne in Restaurants. Und immer öfter hinterfrage ich dabei auch, was mir dort serviert wird. Denn auch wenn viele Gastronomen inzwischen dazu übergehen, Produzenten in ihrer Speisekarte zu nennen oder generell über die Herkunft der Zutaten zu informieren, ist der Gang ins Restaurant oft mit einer Inkaufnahme von Ungewissheit verbunden. Eine Initiative, die sich für mehr Transparenz in der Gastronomie und den dahinter liegenden Lieferketten einsetzt, ist die Online-Plattform Greentable.de. Als „Wegweiser zum nachhaltigen Genuss“ möchte sie dem Verbraucher und auch den Gastronomen eine Orientierung geben, die es so bisher nicht gab. Matthias Tritsch, einer der Gründer der Plattform, war so nett, mir einige Fragen zum Konzept von Greentable.de und den dort aufgestellten Nachhaltigkeitskriterien zu beantworten.
Leseempfehlung: Wir haben keine Ahnung, was wir essen
Der Artikel ist zwar schon im Februar dieses Jahres erschienen, aber nach wie vor hochaktuell: Jan Willmroth beschreibt in seinem Essay „Wir haben keine Ahnung, was wir essen“ in der Süddeutschen Zeitung den Zustand des Lebensmittelmarktes in Deutschland. Supermärkte suggerieren uns eine unglaubliche Produktvielfalt, die es dort aber eigentlich gar nicht gibt. Was letztendlich dazu führt, dass uns der Sinn für und das Wissen um die Produktqualität abhanden kommen und nur noch der Preis das entscheidende Kriterium für den Kauf einer Ware ist. Und das darf nicht passieren.
„Was Menschen heute in Supermärkten kaufen, in denen es kaum noch saisonale Ausnahmen gibt, ist nur noch die Idee einer Tomate. Irgendwo auf dem Weg von Mittel- und Südamerika zu den Tellern auf der Nordhalbkugel scheint jemand beim Züchten vergessen zu haben, dass diese Kulturpflanze auch nach etwas schmecken sollte, anstatt nur gleichmäßig knallrot zu sein. Übrig geblieben ist eine industrialisierte Einheits-Strauchtomate, unreif geerntet in den gigantischen Gewächshäusern von Almería an der spanischen Mittelmeerküste, deren weiße Plastikdächer noch auf Satellitenfotos zu erkennen sind und unter denen Tomatenpflanzen in Nährlösung hängen.“
Das ganze, sehr lesenswerte Essay gibt es hier: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/essay-erst-kommt-die-moral-1.2850446
Ein Besuch auf dem Milchhof Reitbrook
Anfang der 90er Jahre hieß es in einem Werbespot: „Die Milch macht’s!“. Aber nach dem Wegfall der Milchquoten im letzten Jahr, Exportrückgängen und einem hohen Preisdruck von Seiten des Lebensmitteleinzelhandels macht es die Milch für viele Bauern eben nicht mehr – der Preisdruck ist zu hoch, Höfe werden aufgegeben oder Investitionen müssen hinten angestellt werden. Ich wollte mehr über die aktuelle Situation der Milchbauern erfahren und wissen, ob es auch andere Wege gibt, mit Milch seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Dazu besuchte ich den Milchhof Reitbrook vor den Toren Hamburgs. Denn Jan-Hendrik Langeloh und das ganze Team des Milchhofs gehen seit vielen Jahren einen eigenen Weg und vermarkten ihre Milch selbst, statt sie an große Molkereien zu verkaufen.
Urlaub am Bodensee, Teil 2: Aus der Region direkt auf den Tisch
Nach meinem Besuch bei Fischer Christof führt es mich am nächsten Morgen gleich nochmal an den Bodensee. An diesem Vormittag besuche ich Valentin Knörle. Er ist der Küchenchef im Hotel Haus am See Nonnenhorn und hat mir im Vorfeld den Kontakt zu Christof hergestellt. Denn neben der privaten Freundschaft, die die beiden verbindet, ist Valentin auch ein Kunde von Christof und kauft öfters die Beifänge wie Wels, Hecht oder Seeforelle, um diese den Gästen in seinem Restaurant anzubieten. Valentin hat mir von seinem Werdegang, seinem Einstieg ins Familienunternehmen und seinem Verständnis von guter, regionaler Küche erzählt. Und danach hat er mir noch gezeigt, was er aus dem frischen Bodenseefisch zubereitet.
Urlaub am Bodensee, Teil 1: Wenn sauberes Wasser zum Problem wird
Ich hätte nicht gedacht, dass ich während meines Urlaubs einmal freiwillig um 5 Uhr aufstehe. Aber was tut man nicht alles für einen Beitrag? Und außerdem: Ich muss da nur ein Mal durch, während Christof Boesenecker, der Juniorchef der Bodenseefischerei Boesenecker in Gohren am Bodensee, das täglich macht. Meistens sogar noch früher. Aber montags startet die Woche für ihn auch „gemütlich“ – um 06:30 Uhr sind wir verabredet.
Auf ein Glas Wein mit Stephanie Doering, Sommelière und Weinhändlerin
Stephanie ist wahrscheinlich die herzlichste Weinhändlerin der Welt. Bei meinem zweiten oder dritten Besuch in ihrem Laden, der eigentlich „nur“ die Echtwelt-Repräsentanz des Online-Shops von tvino ist, umarmte sie mich direkt zur Begrüßung. Ich dachte zuerst, sie verwechselt mich mit jemandem – aber Herzlichkeit wird in ihrem Laden ganz groß geschrieben (♥ an das ganze Team). Das zeigt sich auch während unseres Gesprächs, das immer wieder unterbrochen wird, wenn Stammgäste, Nachbarn oder Gastronomen vorbeikommen, um sie mit einer Umarmung zu begrüßen. Achja, und jegliches hochnäsige Weingehabe sucht man hier auch Vergebens – hier geht’s um Wein der schmeckt, ohne großen Schnickschnack. Ich hab mich mit Stephanie zusammengesetzt, ein-zwei Gläser getrunken und mit ihr darüber gesprochen, wie sie beim Wein gelandet ist und warum das ihr Traumberuf ist.
Leseempfehlung: David Chang über Geschmack
David Chang, den einige vielleicht aus der Netflix-Serie „Mind of a Chef“ kennen, stellt in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Wired seine „Unified Theory of Deliciousness“ vor. Durchaus interessante Gedankengänge, die hier angestellt werden:
Lots of cooks strip a dish down to its component flavors and re-create them in different ways. That’s the whole concept behind deconstructed dishes. But where this gets really exciting is when you realize that many dishes from around the world share some of these base patterns, and by reverse-engineering one of these dishes you can actually tap into many of them at the same time.
Den ganzen Artikel gibt es auf wired.com: http://www.wired.com/2016/07/chef-david-chang-on-deliciousness/
Mehr Transparenz wagen: Ein Besuch bei Quijote Kaffee
Kaffee ist nach Erdöl bekanntlich der meist gehandelte Rohstoff der Welt – und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und obwohl der Anteil an fair gehandeltem Kaffee in den letzten Jahren stark gestiegen ist, leben viele der 25 Millionen Kaffeebauern weltweit immer noch in einfachsten Verhältnissen, während Importeure und Konzerne große Gewinne einstreichen. Jemand, der in Sachen Transparenz und fairem Handel mit bestem Beispiel vorangeht, ist Andreas „Pingo“ Felsen von Quijote Kaffee in Hamburg. Ich habe ihn getroffen und mich mit ihm über die Idee von Quijote Kaffee und seinem Verständnis von fairem Handel unterhalten.