Selbstversuch Supperclub. Oder: Wie viele Leute passen in mein Wohnzimmer?

Supperclub

Ich koche schon immer gern für Freunde. Und da diese auch immer wiederkommen, scheint es ihnen auch zu schmecken. Bisher spielte sich das aber immer im kleineren Rahmen ab. Höchstens 6–8 Personen, höchstens drei Gänge. Vor ein paar Wochen hat es mich dann mal wieder in den Fingern gejuckt – und zwar so sehr, dass ich mich fast übernommen habe. Vier Gänge für 12 Personen auf 44qm Wohnfläche sind dann doch eine mittelgroße logistische Herausforderung. Warum ich ein solches Essen dennoch wieder machen möchte und welche wertvollen Erfahrungen ich gesammelt habe, erfahrt ihr hier.

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Hörempfehlung: Podcast mit Lutz Geißler über das Brotbacken

Brot

Brot ist ja meine große Schwäche. Für ein wirklich gutes Brot mit Butter und etwas Salz lasse ich jedes Filet liegen. Glücklicherweise gibt es Menschen da draußen, denen es genau so geht und die sich dann ausgiebig mit dem Thema Brotbacken auseinandersetzen.

Einer von ihnen ist Lutz Geißler, der als studierter Geologe den Hammer an den Nagel gehängt hat und sich inzwischen voll und ganz dem Backhandwerk widmet. Über seine Erfahrungen schreibt er seit vielen Jahren auf ploetzblog.de, ist inzwischen Autor mehrerer (Brot-)Backbücher und hält Workshops zum Thema Backen in der ganzen Republik. Jetzt hat er sich für den Podcast „CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft“ mit Tim Pritlove zusammengesetzt und die beiden unterhalten sich knappe drei Stunden über die Geschichte und das Handwerk des Brotbackens. Ich hab die Episode zwar erst zur Hälfte durchgehört, habe aber bereits viel dazugelernt und kann sie schon jetzt uneingeschränkt empfehlen. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder die nächste Zugfahrt! Einfach auf das Bild unten oder den Link klicken und zurücklehnen. Und irgendwann traue ich mich dann auch mal an das erste selbstgemachte Sauerteig-Brot…

CRE 213 – Brot

Direktlink: http://cre.fm/cre213-brot#t=00:00

Schüttel deinem Bauern die Hand: Food Assemblies als Ergänzung zum Wochenmarkt

Wahrscheinlich dürfte es inzwischen jedem Leser und jeder Leserin von KOST klar sein: Ich liebe Wochenmärkte. Egal ob hier in Hamburg, zuhause in Süddeutschland oder auch im Urlaub. Aber für einen ausgedehnten Marktbesuch braucht man vor allem eines: Zeit. Und wenn am Wochenende alle unterwegs sind, geht der Kontakt mit den Erzeugern im Trubel des Marktgeschehens oft unter und man drängelt sich mehr von Stand zu Stand, statt die Vielfalt des Angebots zu genießen. Die sogenannten „Food Assemblies“ wollen genau hier ansetzen und eine Möglichkeit bieten, auch ohne großen Aufwand in Kontakt mit Erzeugern zu treten und nebenbei auch noch bequem die Einkäufe erledigen zu können. Für Kost habe ich mir das Konzept mal genauer angeschaut und mich mit Alex Meyer getroffen, der die erste Food Assembly in Hamburg organisiert.

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Das Geld hängt an den Bäumen: Ein Saftladen, der keiner ist

Das Geld hängt an den Bäumen

Jan Schierhorn hat mal beruflich „Ideen“ gemacht, war in der Werbung tätig. Doch eine seiner besten Ideen hatte er nicht im Meetingraum beim Brainstorming, sondern – ganz im Stile des großen Isaac Newton – im heimischen Garten, unter einem Apfelbaum. Denn obwohl es sich bei besagtem Baum nur um einen Halbstamm handelte, wusste Jan Schierhorn schon gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Äpfeln. Und nachdem er sich bei ein paar Nachbarn und Kleingärtnern umgehört hatte wusste er auch, dass er mit diesem Problem nicht alleine ist. Das war die Geburtsstunde der Idee für „Das Geld hängt an den Bäumen“ – einem sozialen Projekt, in dem unter anderem Saft aus nicht genutztem Obst hergestellt wird.

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Leseempfehlung: Freunde von Freunden im Schwarzwald bei Monkey 47

© Freunde von Freunden / Robert Rieger

Vanessa Oberin und Robert Rieger waren für Freunde von Freunden im Schwarzwald unterwegs. Dort haben sie den ehemaligen Nokia-Manager Alexander Stein besucht und sich mit ihm über seinen Gin Monkey 47 unterhalten. Mitgebracht von ihrem Besuch haben sie eine lesenswerte Geschichte über die Schnapsidee, Gin im Schwarzwald zu brennen. Und wunderbare Bilder des Hofguts, auf dem der Gin mit dem Affen hergestellt wird.

„Gin ist erst auf den zweiten Blick logisch im Schwarzwald beheimatet“, räumt der Quereinsteiger ein. Wer aber genau hinschaut, bemerkt, dass hier viele für die Produktion eines guten Gins unerlässliche Komponenten bereits vorhanden sind, wie beispielsweise extrem weiches Quellwasser und viele der pflanzlichen Zutaten; zumal die Region über eine beispiellose Brennerei-Tradition und eine vielfältige Kultur an Obstbränden und Kräutergeistern verfügt. Bis heute soll es in der Region 28.000 Kleinbrennereien geben. Nur an Gin hatte hier keiner zuvor gedacht. „Die Frage, warum eigentlich niemand im Schwarzwald Gin macht, lag also auf der Hand.“

Den ganzen Artikel gibt’s drüben bei den Freunden von Freundenhttp://www.freundevonfreunden.com/de/interviews/after-the-gin-flood-how-alexander-stein-turned-monkey-47-into-a-long-running-hit/

Stadt Land Food 2016: Billy Wagner über die „Gemeinschaft für gute deutsche Esskultur“

Billy Wagner

Billy Wagner ist ein umtriebiger Kerl. Nicht nur, dass er sein Restaurant „Nobelhart & Schmutzig“ zusammen mit Küchenchef Micha Schäfer im ersten Jahr bereits zum Michelin-Stern geführt hat. Nebenbei engagiert er sich auch bei Events wie dem Stadt Land Food-Festival und wirbt ausdauernd für eine Rückbesinnung auf die regionale Küche. Und weil das alles noch nicht reicht, hat er vor kurzem zusammen mit drei weiteren Berliner Restaurants noch die „Gemeinschaft für gute deutsche Esskultur“ gegründet. Das ambitionierte Ziel dieser Initiative: Die deutsche Küche zu fördern, ihr ein eigenes Image zu verpassen und ganz nebenbei auch noch unseren alltäglichen Umgang mit Lebensmitteln zu beeinflussen. Am Rande des Stadt Land Food Festivals hatte ich die Möglichkeit, Billy ein paar Fragen zum Projekt zu stellen.

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Maximilian Dexheimer: Über den Generationswechsel im Weinbau

Generation Riesling

Max Dexheimer ist wohl das, was man ein Winzertalent nennt. Gerade einmal 24 Jahre alt, vor kurzem das Studium in Geisenheim abgeschlossen und eine eigene Weinlinie macht er seit einigen Jahren ganz nebenbei auch noch. Von deren Qualität durfte ich mich Mitte September bei der jährlichen Vorstellung der “Generation Riesling” in Hamburg überzeugen. Dies ist eine Plattform, auf der sich junge deutsche Winzer unter 35 Jahren präsentieren. Und da sind wirklich einige dabei, die uns in den nächsten Jahren noch sehr viel Freude in Flaschenform bringen werden! Aber zurück zu Max: Er ist nun die 5. Generation seiner Familie, die das Weingut Walldorf betreibt. Und wie in jedem Familienunternehmen gestaltet sich auch in einem Weingut der Übergang von der einen Generation zur nächsten manchmal nicht ganz einfach. Max war so nett, mir im Anschluss an die Veranstaltung einige Fragen zu seinem Werdegang und seinem Einstieg ins Familienunternehmen zu beantworten.

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Zero Waste: Verpackungsfrei einkaufen bei OHNE in München

Woche für Woche schleppen wir mit unseren Supermarkt-Einkäufen viel zu viel Müll mit nach Hause, egal ob in der Plastiktüte oder im Jutebeutel. Aus diesem Grund starteten vor ein paar Jahren mit “Unverpackt” in Kiel und “Original Unverpackt” in Berlin die ersten Supermärkte, die ohne Verpackungsmüll auskommen wollen. Und auch in Hamburg soll mit “Stückgut” bald der erste verpackungsfreie Supermarkt der Stadt eröffnen. Das entsprechende Crowdfunding läuft derzeit und kann hier unterstützt werden. Im Süden der Republik, genauer gesagt in München, gibt es mit “OHNE der Verpackungsfreie Supermarkt” seit Februar ein ähnliches Konzept zum verpackungsfreien Einkaufen. Christine Traub ist dort eine der Geschäftsführerinnen und war so nett, mir ein paar Fragen zur Idee und zum Konzept von “OHNE” zu beantworten.

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The Migrant Kitchen: 5-teilige Webserie über Migration und Essen

The Migrant Kitchen

Das von mir sehr geschätzte Magazin Life & Thyme veröffentlicht in den folgenden Wochen spannende Videos zum Thema Essen und Migration: The Migrant Kitchen. Dafür portraitieren sie verschiedene Köche unterschiedlicher Herkunft, die inzwischen in Los Angeles Fuß gefasst haben. Ein Projekt, das sicher auch in Deutschland spannend wäre. Neben den Personen selbst stehen natürlich ihre landestypische Küche und die kulturelle Bedeutung von Essen im Mittelpunkt. Die erste Folge ist bereits online und kann hier in voller Länge angeschaut werden. Es geht um Jorge Dugal aus Guatemala und seine kulinarischen Wurzeln. 10 sehr lohnenswerte Minuten:

Die nächste Folge kommt bereits übermorgen, den kompletten Überblick findet ihr hier: http://lifeandthyme.com/themigrantkitchen/

Sortenvielfalt und Saatgutsouveränität – ein Besuch bei den Tomatenrettern

Tomatenretter

Der „Hof vorm Deich“, der ganz in der Nähe vom Milchhof Reitbrook in den Vier- und Marschlanden liegt, fällt auf den ersten Blick nicht weiter auf. Ähnlich wie bei den umliegenden Höfen stehen hier einige Gewächshäuser, dahinter schlängelt sich ein Arm der Gose-Elbe durch die Landschaft. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass hier vielleicht irgendwas anders sein könnte. Im ersten Gewächshaus, gut sichtbar von der Straße, hängt ein Banner mit der Aufschrift „Saatgutsouveränität“. Denn hier hat sich eine Gruppe zusammengeschlossen, die sich für ebendiese Saatgutsouveränität und den Erhalt alter Tomatensorten engagiert – der Tomatenretter e.V.. Als die Retter Ende August zum Hoffest geladen haben, habe ich dort mal vorbeigeschaut.

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